Jeff Koons: Apollo

Griechische und römische Antike, eine verdächtig lebensechte animatronische Schlange, limitierte Nike-Turnschuhe, gefälschte Rolexes, frisches Koulouri-Brot und ein Britney Spears-Soundtrack. "Jeff Koons: Apollo" läuft im Slaughterhouse-Projektraum der berühmten DESTE-Stiftung, der auf einer Klippe mit Blick auf den herrlichen Saronischen Golf untergebracht ist. Dank der mystagogischen Erfahrung, die der artworld-Superstar in den vergangenen zwei Jahren unter strenger Geheimhaltung vorbereitet hat, wird die Insel Hydra wieder zum Gesprächsthema der globalen Kunstszene.
Sind wir nicht inzwischen an Koons' Spielereien gewöhnt? Die Frage "Ist das Kunst?" betrifft nicht den Schöpfer, der Rekordpreise für seine Kunstwerke erzielt (sein "Rabbit" wurde 2019 zum teuersten Werk, das von einem lebenden Künstler verkauft wurde). Was er geschaffen hat, ist eine Erfahrung mit einem ausgeprägten performativen Aspekt. Gefeiert als "der zeitgenössische Meister des Alltags", gibt Koons seinen Vorfahren Marcel Duchamp und Andy Warhol mit seinen Readymades eine Anspielung. Sein vollfarbiger Apollo ist historisch genauer als zeitgenössische Annahmen darüber, wie klassische griechische Kunst aussieht (eine Frage, mit der sich auch die Designerin India Mahdavi derzeit beschäftigt).
In zwei Stunden von Piräus aus können Sie an der großen Hit-Ausstellung dieses Sommers teilnehmen und Hydra erkunden, das immer ein vielseitiges Publikum anzieht.