Online: Ghost Light
"Wenn wir uns nicht umarmen können, dann werden wir tanzen."
Das hätte auch der Titel von John Neumeiers neuem Tanzhighlight sein können, inszeniert vom Hamburger Ballett.
Indem er die Einschränkungen der Pandemie zu seinem Vorteil genutzt hat, hat der amerikanische Regisseur eine erfinderische Show rund ums Social Distancing strukturiert. Seine kreative Choreographie ermöglicht es seinen 60 Tänzern, zu Franz Schuberts Klavierakkorden aufzutreten - aber sich nicht gegenseitig zu berühren, mit Ausnahme einiger Pas de deux, die von echten Paaren gerettet wurden. Ghost Light ist ein bescheidenes, aber bewegendes Ballett - geboren aus der Notwendigkeit des Choreografen und seiner Tänzer, in einer Zeit der Grenzen weiter zu tanzen. Es transkribiert auf sehr greifbare Weise die ewige menschliche Sehnsucht nach Verbindung.
Der eingängige Titel knüpft an eine alte Theatertradition an, die einen ergreifenden neuen Kontext erhalten hat. Das Ghost Light ist eine Lampe, die nach der Show in der Mitte der Bühne platziert wird. Solange sie beleuchtet ist, gehört die Bühne zum Gespenst des Theaters und darf - dem Aberglauben nach - nicht genutzt werden. Viele Theater auf der ganzen Welt haben ihr "Geisterlicht" während der Pandemie angezündet, als Versprechen, dass sie wieder öffnen würden.
Bis dieser glückliche Tag in Athen kommt, müssen wir uns damit begnügen, dieses herzliche Tanzdrama online zu betrachten. Es wird Mitte Mai für drei Tage auf Abruf durch das Weihnachtstheater gestreamt werden (lassen Sie sich nicht von dem Namen verwirren: dieses ganzjährige Theater beherbergt ein breites Spektrum von großen internationalen Acts von klassischer Unterhaltung zu Pop-Kultur-Hits).
Info
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Preis: 15 €
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Datum: -
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Aufführungszeiten: 20.00 Uhr (und eine zusätzliche Vorstellung am Samstag und Sonntag um 16.00 Uhr)
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