Auch wenn Sie noch nicht hier gewesen sind, ein Foto von dieser Bar werden Sie sicherlich schon gesehen haben. Bis unter die Dachsparren stapeln sich bunte, von hinten beleuchtete Flaschen in diesem Wahrzeichen der Plaka. Brettos, eine Mischung aus Spelunke, Schnapsbrennerei und Wein-Bar, gibt es schon seit 1909. Schnappen Sie sich einen Hocker an einem der Holzfässer und blättern Sie in der umfangreichen Karte. Wählen Sie aus den Weinbränden, Likören in 50 Geschmacksrichtungen (von Pfefferminz bis Wassermelone), Ouzo-Varianten oder Rakomelo (warmer Tresterschnaps mit Honig und Zimt). Natürlich können Sie auch nur ein Glas griechischen Wein bestellen. Und wenn Sie etwas Komplexeres wollen, dann sagen Sie dem Barmpersonal, ob Sie auf süß oder sauer stehen und welche Spirituosen Sie bevorzugen, und es wird Ihnen einen delikaten Cocktail mixen.

Hier ist alles Tradition. Von den geflochtenen Stühlen bis zu den blauen Blechtischchen und der baumgesäumten Marmorterrasse ist das Glykis genau das, was man von einem typischen, altmodischen Kafenion erwarten würde. Der ganze Laden sieht aus, als hätte man ihn für einen Historienfilm hochgezogen. Falls Sie noch nie griechischen Kaffee probiert haben, ist dies der Ort, einen zu bestellen. Es ist auch das Lokal, wo man typisch griechische Spirituosen wie Ouzo und Raki versuchen sollte, vorzugsweise zu ein paar einfachen Mezedes (Häppchen, die man sich teilt), wie marinierten Sardellen, Grillwurst oder gegrillten, mit Käse gefüllten Paprikaschoten. Essen Sie langsam, trinken Sie noch langsamer, nehmen Sie die Atmosphäre in sich auf, und vielleicht bleibt Ihnen am Ende die Erinnerung an Ihren eigenen griechischen Heimatfilm.

Lust auf italienisches Eis gleich neben dem Lysikrates-Monument? Bei Da Vinci wird das Eis täglich frisch und ohne Konservierungsmittel zubereitet, und die Bandbreite der Geschmacksrichtungen ist beeindruckend und selbstverständlich delikat. Unsere Favoriten sind Waldfrüchte, Limette und die Kombination aus Ananas und Melone. Falls Sie es lieber griechisch haben, probieren Sie den Joghurt mit Honig und Nüssen oder die griechische Antwort aufs Vanilleeis, Kaimaki. Die Kids werden die Auswahl an Eistüten lieben, die in bunte Streusel getaucht sind. Sie werden sich vermutlich an die bekannteren Kugeln halten wollen, wie Cookies mit Sahneeis, Madagaskar-Vanille und Bananen-Toffee. Sitzgelegenheiten gibt es in diesem Da Vinci nicht, aber nehmen Sie Ihr Eis mit und lassen Sie es sich am Lysikrates-Monument schmecken. Es ist nicht schwer, sich die Zeit vorzustellen, als diese Gegend voller vergleichbarer Denkmäler war, die von Kunstförderern als Symbol ihrer Unterstützung des antiken Dramas errichtet wurden, das im nahen Dionysos-Theater aufgeführt wurde. Literaturfreunde werden die Tatsache schätzen, dass Lord Byron an diesem Ort gelebt und einen Teil seiner Dichtung verfasst hat, ehe die Cafés hier Einzug hielten.

Treten Sie ein, und Sie werden sofort verstehen, warum dieses Café-Bistro Melina heißt. Es ist Melina Mercouri gewidmet, der legendären griechischen Kulturministerin und Filmdiva, die besonders durch „Sonntags nie“ bekannt geworden ist. Der Wirt Andreas Martzaklis war früher Kellner im Café des griechischen Parlaments und Oberkellner im Amtsitz des Premierministers. Da er der Mercouri oft begegnet war und sie gut kannte, fühlte Martzaklis sich verpflichtet, ihren Leistungen Tribut zu zollen. Fotos von Melina und ihren Freunden hängen an den Wänden, und Sie können in Büchern über ihr Leben blättern.

Das Café Melina ist ganztags geöffnet. Die Tische im Freien stehen unter einer der meistfotografierten Bougainvileen der Stadt. Tagsüber ist es voll mit Menschen, die Kaffee schlürfen, Schokoladenkuchen verschlingen oder auch eine Schale frisches Obst mit Joghurt. Abends sollten Sie sich hineinbegeben, wenn süße Jazzklänge sich des sanft erleuchteten Bistros bemächtigen.

Traditionelle Tavernen gehen in der Plaka zwölf aufs Dutzend, aber ehrlich gesagt sind nicht viele davon so authentisch wie sie behaupten. Diese unangestrengt malerische Taverne liegt am ruhigeren Ende der souvenirgesäumten Kydathinäon-Straße. Es gibt eine Handvoll Tische im Schatten in der Fußgängerzone, die auf den Hof der byzantinischen Metamorphosis-Kirche schauen. Im Winter verlegt sich das Treiben in den gemütlichen Kellerraum, wo griechische Hausmannskost aus der winzigen Küche gereicht wird. Ihre bekannteste Spezialität ist Bakaliaros me Skordalia (Frittierter Stockfisch mit einer feurigen Knoblauchsauce), aber hier ist alles lecker. Die gegrillten Lammrippchen, die mit Feta-Käse im Ofen gebackene Aubergine und die knusprigen kleinen Frikadellen sind allesamt sehr zu empfehlen.