Foto: Georgios Makkas

Kein anderer Athener Stadtteil hat in den letzten Jahren eine derart radikale Wandlung durchgemacht. Und die Gentrifizierung hält weiter an in diesem Viertel mit seinem schmuddeligen Charme, den avantgardistischen Galerien, hippen Bars und Wundern der Antike.

Postindustrielle Urbanität

Gazi erkundet man am besten im Dämmerlicht, denn der subtile Charme dieser Gegend verblasst unter der gleißenden Mittagssonne. Das Zwielicht am späten Nachmittag weckt die Wanderlust, die durch den Anblick der rostigen Bahnlinie auf der industriellen Seite der Ermou-Straße weiter angestachelt wird, und für einen Moment will man den Daumen heben und per Anhalter in einem der stadtauswärts rumpelnden Laster mitfahren. In diesem Dämmerlicht ist der antike Friedhof von Keramikos einer der schönsten Orte in Athen.

Genauso wie Gazi erwachen auch Keramikos und das Nachbarviertel Metaxourgio beim Einbruch der Dunkelheit zum Leben. Chinesische Billigläden und Bekleidungsgrossisten weichen hedonistischeren Anliegen – von Cocktails und Tanzen bis zum Erbe des Ortes als Rotlichtviertel. Das Werk des Künstlers Alekos Fassianos Der Mythos des Quartiers im U-Bahnhof Metaxourgio ist ein subtiler Hinweis auf die Wiedergeburt des Viertels. Alte Lagerhallen wurden zu Clubbing-Höhlen, gemütlichen Bars, Experimentalbühnen und Michelin-besternten Restaurants, die die Trends für den Rest der Stadt vorgeben.

Technopolis

Foto: Georgios Makkas

Foto: Georgios Makkas

Griechisches Nationaltheater

Avdi-Platz

Foto: Georgios Makkas

Foto: Georgios Makkas

Demosion Sema

Der Tod fasziniert die Griechen seit langem, was sich in der Mythologie widerspiegelt. Die antiken Bestattungssitten sind im Kerameikos-Friedhof gut dokumentiert, aber bei Gelegenheitsgrabungen wurden auch Teile des Demosion Sema freigelegt, einer Nekropole aus dem 5. Jahrhundert v. Chr., die als bedeutendster Begräbnisplatz im antiken Athen gilt. Hier wurden herausragende Bürger der Stadt und die Asche von im Krieg gefallenen Helden beigesetzt. Es war hier, wo Perikles seine berühmte Grabrede hielt. Das Demosion Sema erstreckte sich vom Haupttor der Stadt, dem Dipylon, bis zur Platonischen Akademie. Sie können einen kleinen Abschnitt entlang der Salaminos-Straße sehen, in dem gemeinsame Gräber von Gefallenen des Peloponnesischen Krieges gefunden wurden.

Griechische Kinemathek

Foto: Georgios Makkas