Dieser kommerziellste der Strandvororte, der von Millionären und Popstars für Millionären und Popstars bestimmt ist, liegt 16 km von der Akropolis entfernt, wo er stolz seine "LA-Airs" zur Schau stellt. Willkommen im glitzernden Glyfada, der inoffiziellen Hauptstadt der Athener Riviera. Es gibt luxuriöse, grüne Ecken, in denen Sie sich tatsächlich auf dem Rodeo Drive befinden könnten: die jazzigen Straßen Kyprou und Laodikis mit ihren gehobenen Boutiquen, importierten Palmen und stilbewussten Straßencafés. Unter all dem bleibt das gesellige Glyfada jedoch erfrischend bodenständig, mit Souvlaki-Buden, zurückhaltenden Kinos und Bauernmärkten, die sich den Straßenraum mit trendigen Bars teilen, die vom Instagram-Set kolonialisiert werden. Währenddessen führen schillernde, tätowierte Teenager ihre neuesten Must-Have-Turnschuhe wie exotische Herden über die Marmorpflaster von Metaxa, der Haupteinkaufsstraße.
Die Haupteinkaufsstraße von Glyfada ist die Metaxa, die von der örtlichen Kathedrale Agios Konstantinos gegenüber dem Segelclub ausgeht. Sie ist ein lang gestrecktes, offenes Shoppingcenter mit internationalen und griechischen Modeketten und Schuhgeschäften, das von mehreren Straßenbahnhaltestellen und Fast-Food-Läden bedient wird. Bis in die Neunzigerjahre bestand in der Nähe eine US-Luftwaffenbasis, deren amerikanisches Echo in den aus der Mode gekommenen marmornen Shoppingarkaden der Metaxa und dem ersten 18-Loch-Golfplatz des Landes nachhallt.
Die hübscheren, grüneren und interessanteren Seitenstraßen von Glyfada bieten eine intim-kosmopolitische Atmosphäre und ein ewig wechselndes Karussell neuer Geschmacksrichtungen und Marken, die darauf warten, an einer überwiegend wohlhabenden Kundschaft getestet zu werden. Den Charakter der Vorstadt haben aber auch die Arbeiterfamilien geprägt, die hier über Generationen lebten, als Glyfada noch ein bescheidenes Küstenstädtchen war (lange bevor die Straßenbahn den Ort rechtzeitig zu den Olympischen Spielen 2004 mit dem Syntagma-Platz und der Bahn nach Piräus verbunden hat).
Kyprou – Die Straße, die ein ganzes Viertel ist
Der lange Straßenzug der Kyprou, der parallel zur Metaxa verläuft und vom geselligen Esperidon-Platz sauber in zwei Hälften geteilt wird, hat eine euphorische, selbstgenügsame Energie und einen Glamour, der gewissermaßen das Destillat von Glyfada ist. Achten Sie auf die trendigen Trattorias, die hochkarätigen Boutiquen und Schönheitssalons, die gut besuchten französischen Delikatessgeschäfte und Konzeptläden. Es ist auch der Ort, wo Sie am ehesten elegante Athenerinnen,in stilvollen Lokalen wie dem Pere Ubu, dem Su Casa und dem Oh Mama antreffen werden. Die Kyprou ist der Nullpunkt, von dem seriöse Shopper ausgehen, die mit dem Alttagsschnickschnack der Metaxa nichts im Sinn haben: In der Straße finden sich Spitzenboutiquen wie Pinko und Zadig & Voltaire, wo neben internationalen Marken auch die Kreationen griechischer Topdesigner zu finden sind.
Glyfada kulinarisch
Hängen Sie Ihr Herz nicht zu sehr an den klasse neuen Thailänder, den Sie bei Ihrem letzten Besuch lieben gelernt hatten, nichts ist von Dauer. Alte Lieblingsläden schießen anscheinend über Nacht, um durch neue Geschäfte ersetzt zu werden. Wieder dreht sich das meiste um die Kyprou (zu den aktuellen Hotspots gehören das Sea Spice und das Vittoria Gatti – auf dem Nymphon-Platz gegenüber) und um die nahe Laodikis (Café Soleto und Nomi). Zusammen bilden sie ein hippes Foodie-Dreieck am südlichen Ende der Metaxa. Eine weitere beliebte Gastronomie-Enklave ist die elegante Botsari, die näher am zentralen Teil von Glyfada um die Agios-Konstantinos-Kirche liegt. Am selben Ende ist das O Proedros (Der Präsident) in der Savva Lazaridi ein Lieblingslokal des Quartiers. Es erinnert an eine Taverne auf den Kykladen, mit bunten geflochtenen Stühlen unter Platanen in einem weiß gekalkten Hof.
Die Küste von Glyfada
Eine Kette von rundum ausgestatteten öffentlichen Stränden, einige mit gratis Sonnenschirmen, zieht sich die Küste von Glyfada entlang. Unterbrochen durch mehrere Marinas und Cafés sind sie von der Athener Innenstadt aus einfach mit der Straßenbahn oder dem Bus zu erreichen (der dritte Strand hat insgesamt den besseren Sand und saubereres Wasser). Viele Ortsansässige nutzen den Glücksfall, sich hier erfrischen zu können; aber das Fegefeuer der Eitelkeiten spielt eher im sehr viel modischeren und fotogeneren Strandresort Asteras ungefähr einen Kilometer weiter südlich. Das Asteras ist ein durch ein Privatunternehmen entwickelter sandiger Küstenabschnitt, der in verschiedene Freizeitzentren mit Valet-Parkplatz und ganztägigem Angebot unterteilt ist, wie das Balux Pool Seaside (mit einem Pool direkt am Meer nebst Beach Bar nur für Erwachsene) und das schicke Café-Restaurant Ark.
Spaß für die ganze Familie
Das Blanos Bowling bekämpft die Langeweile mit gut einem Dutzend Bahnen, einem Soft-Play-Feld, einem Café und einer kleinen Rollschuhbahn. Für Spiele im Freien bietet der jüngst aufgefrischte Abenteuerspielplatz auf dem Chariton-Platz (an der Filikis Etärias) Seilrutschen, Kletterpyramiden, Rollerrampen und vier Grün mit Picknicktischen. Das Balux House Project ist eine geräumige Freizeitanlage an der Asteras-Küste mit Computerspielplätzen und Sitzsäcken für müßige Teenager sowie Spielbereichen im Inneren und im Freien für Kinder jeden Alters. Einen Familienausflug mit Sinngebung bietet das Archelon-Rettungszentrum für Meeresschildkröten, wo Kinder verletzte Meeresschildkröten besuchen können, die dort gesund gepflegt werden.
Bauernmarkt - Laiki
Wöchentliche Bauernmärkte sind ein fester Bestandteil des Lebens in den Athener Stadtvierteln. Die Laiki von Glyfada gehört zu den beliebtesten und bestsortierten der Stadt. Er findet jeden Donnerstag über mehrere Häuserblocks entlang der Lazaraki-Straße statt, und die Leute kommen aus ganz Südathen und feilschen hier um die frischeste Saisonware und die günstigsten Käufe des Tages (wie etwa riesige Wannen mit Kalamata-Oliven zu 2 €, Bündchen frischer Kräuter für 1 € und erstaunlich stilvolle Kaftane zu Schnäppchenpreisen). Sie können vor einem Kauf so ungefähr alles probieren, und Ihre Kinder werden bei jeder Runde mit Süßem überhäuft werden. Die Einheimischen gehen frühmorgens, um der Hitze zu entgehen, oder nach 13 Uhr, wenn die Markthändler die Preise senken.