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Manche Dinge werden mit der Zeit einfach besser, und diese traditionellen Restaurants gehören dazu. Ob Sie Lust auf Fisch und Meeresfrüchte, Frikadellen oder einen kleinen Ouzo zum Essen haben, es gibt für Sie bestimmt ein Restaurant. Wenn es ans Mittagessen geht, sollten Sie unbedingt eines der besten traditionellen Lokale der Stadt probieren.
Nikitas
Das Viertel Psiri hat sich in den letzten 15 Jahren mächtig verändert. Ursprünglich ein bescheidenes Quartier, das bekannt war für seine Gerbereien, Korbflechter und Möbeltischler, wurde Psiri ab Mitte der Nullerjahre zum Opfer seines eigenen Erfolges, als es mit Nachtclubs und Bars überschwemmt wurde. Heute schafft das Viertel die Balance zwischen Trend und Tradition.
Eines der wenigen unveränderten Lokale ist Nikitas, eine Familientaverne an der geschäftigen Agion-Anargyron-Straße, wo seit mehr als 50 Jahren dieselben saisonalen Gerichte auf den Tisch kommen. Für die meisten Griechen heißt essen bei Nikitas futtern wie bei Muttern: Soutzoukakia (würzige Hackfleischröllchen in einer zimtreichen Tomatensauce), Gemista (mit aromatischem Reis gefüllte Tomaten und Gemüsepaprika) und geschmortes Rindfleisch mit Auberginen. Man kann das Gefühl bekommen, bei einer griechischen Großmutter zu Tisch zu sitzen, und der Service ist ein Genuss – das Essen kommt immer schnell und mit einem Lächeln.
To Triantafyllo tis Nostimias
To Triantafyllo tis Nostimias liegt versteckt in einer unauffälligen Ladenpassage in der Lekka-Straße nahe dem Syntagma-Platz und ist nach seinem Wirt Triantafyllos benannt, was auf Griechisch Rose heißt (ja, auch Männer können in Griechenland Rose heißen). Den Namen kann man in etwa mit „Rose des Wohlgeschmacks“ übersetzen.
Lassen Sie sich nicht durch das bescheidene Ambiente täuschen. Dies ist einer der wenigen Orte in der Athener Innenstadt, wo man frischen Fisch und Meeresfrüchte zu vernünftigen Preisen bekommt. Triantafyllos, der von der Insel Lesbos stammt, wählt jeden Morgen selbst den frischesten Fisch auf dem Varvakios-Markt (der Athener Markthalle) aus. Stinte und Sardinen gibt es in zwei Varianten – frittiert oder Pantremenes (wörtlich: verheiratet, das heißt aufgeklappt, gegrillt und mit roher Zwiebel und frischen Kräutern angerichtet). Zum Spitzenangebot zählen außerdem die Rotbarben aus der Pfanne und der gegrillte Tintenfisch. Für Vegetarier gibt es eine spektakuläre Fava (pürierte gelbe Platterbsen) mit Olivenöl, Kapern und Zwiebeln, die leichtesten Kolokythokeftedes (Zucchini-Feta-Bratlinge) und fantastische Patates Tiganites (dick geschnittene Pommes). Der Laden schließt, wenn das Essen alle ist – gewöhnlich gegen 19 Uhr.
Ouzeri Lesvos
Das Lesvos, ein anderes erschwingliches Lokal mit Fisch und Meeresfrüchten in der Innenstadt, ist eine authentische Ouzeri – ein Ort, wo man Ouzo zu diversen Häppchen auf Gemeinschaftstellern genießen kann. Dieses Lokal hat noch ein sehr originales Kolorit. Es gibt eine Jukebox, eine Wendeltreppe, die zu einem winzigen Balkon mit zwei Tischen führt, und gelegentlich eine Dame, die alte griechische Lieder am Klavier unter einem klirrenden Kronleuchter singt.
Die Karte konzentriert sich auf Meze (die griechische Variante von Tapas), das heißt Sie können jederzeit auf Ihrem Tisch alles mögliche vorfinden, von frittierten kleinen Fischen bis gegrilltem Oktopus, Vlita (gekochtes Blattgemüse – Amaranth – mit Olivenöl und Zitrone) und großzügigen Portionen Ladotyri, einem Schafskäse aus Lesbos mit vollem, pfeffrigem Geschmack. Das Essen kann sich hier lang hinziehen.
Oinomageirion Epirus
Falls Sie noch nicht in der Athener Zentralmarkthalle waren, dann ist das ein sehr guter Grund, das nachzuholen. Der Varvakios-Markt, wie er offiziell heißt, besteht aus zwei Abteilungen, Fleisch und Fisch. Zwischen den blutverschmierten Ständen der Fleischhauer gelegen, ist dieses Lokal sicherlich nichts für Vegetarier oder heikle Gemüter. Vergnügte Fleischer rufen ihre Ware zwischen ganzen oder halben Schlachttieren und jeder Art geschnittenen Fleisches aus, die Sie sich vorstellen können (oder auch nicht), von Schafsköpfen bis zu heraushängenden Ochsenzungen.
Das Oinomageireion Epirus ist außen voll verglast, so dass Sie beim Essen einige der interessantesten Athener Charaktere beobachten können. Das Essen wird aus enormen Töpfen und Backblechen serviert – lassen Sie sich durch die Vielfalt nicht einschüchtern. Die Spezialität hier sind die Suppen, sie kochen davon jeden Tag mindestens fünf verschiedene, wie geschaffen für einen kalten Wintertag. Der Star unter den Gerichten ist Patsas (Kuttelsuppe einschließlich der darin treibenden Innereien). Probieren Sie, wenn Sie sich trauen; angeblich kuriert sie den Kater.
Diporto
Mitten im Getriebe des Athener Zentralmarktes hinter der Abteilung für Obst und Gemüse gelegen, hat sich das Diporto keinen Deut verändert, seit der heutige Wirt hier in den Fünfzigerjahren als Gehilfe angefangen hat. Diese Kellertaverne mit den zwei Eingängen (Diporto heißt wörtlich „mit zwei Türen“) besteht bereits seit 1887. Die bescheidene Auswahl war ursprünglich auf die Bedürfnisse der Marktarbeiter zugeschnitten, aber das altertümliche Dekor und die altmodische Küche haben dem Lokal auch unter Politikern, Künstlern und neugierigen Touristen zu Beliebtheit verholfen.
Im Inneren ist es dunkel und verräuchert, mit Marmorspülbecken mitten im Gastraum und riesigen Weinfässern entlang der Wand und einigen wenigen Tische auf einem rohen Estrichboden. Das Diporto fühlt sich an wie eine Zeitreise ins Athen der Fünfzigerjahre. Es gibt täglich nur einige wenige rustikale Gerichte: gegrillten Fisch, griechischen Salat (ohne Feta!), dicke Bohnen in Tomatensauce und gekochtes Wildgemüse stehen gewöhnlich auf dem Speisezettel. Aber die Spezialität des Diporto ist die herzhafte Kichererbsensuppe. Mit Zwiebeln und Olivenöl gekocht und mit einer wärmenden, im Munde zergehenden Textur ist sie ein Gipfel bescheidener Hausmannskost. Vergessen Sie nicht, Ihr Essen mit etwas Retsina herunterzuspülen, dies ist eines der wenigen Lokale, die ihn noch selbst keltern.