AEF2025: Elektra
Das Athen- und Epidauros-Festival in diesem Jahr sein 70-jähriges Jubiläum und hat nun sein Programm zu diesem besonderen Anlass veröffentlicht. Die ersten Ankündigungen betreffen den zweiten Teil des Festivals, der die legendären Aufführungen im antiken Theater von Epidauros, auch bekannt als Epidavria, umfasst.
An den Sommerwochenenden werden Karawanen von Athenern ins historische Amphitheater aufbrechen, das fast 14.000 Zuschauer beherbergt. Planen Sie im Voraus, und vielleicht sind auch Sie einer der Glücklichen, die ein Ticket für dieses einzigartige Erlebnis ergattern können.
Sobald Sie Platz genommen haben, spüren Sie die gespannte Erwartung der Tausenden von Zuschauern um Sie herum. Wenn die Sonne hinter dem Orchester – der kreisrunden Bühne – untergeht, weicht das Murmeln. Nur das Zirpen der Zikaden und die fernen Rufe der Nachtvögel sind noch zu hören, bevor völlige Ruhe einkehrt. In diesen stillen Momenten können Sie sogar die Schritte der Schauspieler vernehmen, wenn sie sich dem Bühnenraum nähern – ganz so, wie es schon vor 2.600 Jahren der Fall war.
Das diesjährige Epidavria setzt diese jahrhundertealte Tradition fort und präsentiert acht Aufführungen, von denen sieben Weltpremieren sind. Eine Übersicht der bereits angekündigten Stücke finden Sie hier.
Im Rahmen der Reihe „Zeitgenössische Antike“ zeigt das Festival im Kleinen Theater von Epidauros moderne und innovative Interpretationen klassischer Tragödien, die neue Perspektiven auf diese zeitlosen Werke eröffnen. Weitere Informationen dazu gibt es hier.
Während des gesamten Festivals wird zudem die Ausstellung „Antigone: Gesetz und Ungehorsam“ zu sehen sein. Sie zeichnet die Entwicklung des berühmten Stücks in den vergangenen 70 Jahren in Epidauros nach und zeigt seltene Exponate aus dem Festivalarchiv sowie Fotos, Kostüme, Modelle und audiovisuelle Materialien aus Griechenland und dem Ausland.
Dimitris Tarlow gibt sein Regiedebüt in Epidauros mit einer kraftvollen Neuinszenierung von Sophokles' Elektra. In einer Welt, die von Totalitarismus und sozialer Ungerechtigkeit geprägt ist, untersucht die Inszenierung, wie Gewalt und Rache oft als „notwendiges Übel“ gerechtfertigt werden, und bringt eine tief berührende sowie aktuelle Botschaft auf die Bühne.
Das Stück spielt in Argos, einige Jahre nach dem Trojanischen Krieg, und folgt Elektra und ihrem Bruder Orestes auf ihrer unerbittlichen Suche nach Gerechtigkeit. Auf der Jagd nach Rache für die Ermordung ihres Vaters Agamemnon durch ihre Mutter Klytämnestra und deren Geliebten Aegisthos, geraten sie in eine Welt, die von Schicksal, Pflicht und Vergeltung bestimmt wird.
Elektra ist eine Figur, die von tiefer Trauer und unerbittlichem Rachedurst geprägt ist. Sie kämpft nicht nur für Gerechtigkeit, sondern stellt auch die traditionellen Geschlechterrollen und gesellschaftlichen Erwartungen infrage – was ihre ohnehin schon fesselnde Geschichte noch komplexer und vielschichtiger macht.
Info
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Preis: wird noch bekannt gegeben
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Datum: -
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Zeit: 21 Uhr
- Das antike Theater von Epidauros, Epidauros, 210 52
- +30 275 302 2026
- Website