Waren Sie schon einmal Gast in einem griechischen Haus? Wenn ja, ist Ihnen diese warme - vielleicht manchmal sogar übereifrige - Großzügigkeit, wenn es um Essen geht, wahrscheinlich nicht fremd. Von der stereotypen Yaya-Figur mit zwangsernährenden Superkräften bis hin zu dem Onkel, der Ihre nicht-fleischfressende Ernährung verurteilt, ist Diplomatie oft Teil des Menüs, wenn Sie mit einem Griechen essen. All diese kapriziösen Neckereien sind nie böse Absichten. Es kommt alles von unserem tiefen, echten Bedürfnis zu teilen. Wenn es um Essen geht, gibt es auch immer eine Geschichte zu erzählen. Sei es kollektiv oder persönlich. Als ich an einem Kochkurs teilnahm, meinem ersten überhaupt, fragte ich mich, wie viel von jedem auf dem Tisch liegen würde.
Als ich aufwuchs, bestand meine Mutter darauf, dass ich in der Küche aushelfe. Im Jahr 1995 war es für einen 15-jährigen griechischen Jungen nicht so üblich, zu wissen, wie man einen griechischen Ladero kocht (langsam gekochtes Gemüse mit Tomatensaft und Olivenöl). Als ich also die offene Dachküche des The Artist Hotels betrat, war ich bereits ziemlich auf dem neuesten Stand mit den Gerichten, die wir zubereiten würden. Aber was ist mit der Gruppe? Natürlich würden wir alle mehr bekommen, als wir essen könnten. Es ist das erste, was Chefkoch Fotis Paravas uns sagte, als wir unsere Schürzen anzogen.

Zeit, uns an Griechenlands berühmtestem Gericht zu versuchen! Kartoffeln, Auberginen, Hackfleisch, Béchamelsauce; Moussaka - zusammen mit Gyros und Tzatziki ist dieser griechische Klassiker wohl eine der am schlechtesten fotografierten Mahlzeiten, die Sie auf Bildmenüs in den touristischeren Restaurants rund um Plaka finden werden. Nicht unser Moussaka. Unser ist gesünder - gebackenes Gemüse, nicht gebraten - mit einer reichhaltigen, gewürzten Hackfleischsauce (Zimtstangen diesmal bitte, nicht pulverisiert) und einer Béchamelsauce, die so gut ist, dass Sie ernsthaft in Betracht ziehen würden, sie zu heiraten, wenn Sie könnten.
Zur kollektiven Ehrfurcht der Gruppe hackt Fotis Karotten und Sellerie für die Hackfleischsauce fein ab, ohne hinzuschauen, während er ruhig rezitiert, wie er es geschafft hat, sich mit allem Erdenklichen in einer Küche zu schneiden, außer einem Messer. Es gibt natürlich eine Methode, um mit Zuversicht zu schneiden, die er teilt (aber wir werden den Spaß nicht verderben, indem wir es ihnen jetzt schon verraten).

Als nächstes ein weiteres gefeiertes griechisches Gericht: Spanakopita (Spinatpastete).

Über das Zischen des Anbratens von Zwiebeln in nativem griechischem Olivenöl erzählt uns Fotis, dass es die Notwendigkeit war, Essensreste zur Arbeit zu tragen - oder der gelegentliche Krieg in der Antike -, die dieses typisch griechische Essen hervorbrachte.
Im Gegensatz zu Galatopita ist Spanakopita eine volle Mahlzeit für sich. Sie können es zum Frühstück, Mittagessen, einem Mittagssnack, als Vorspeise, sogar Abendessen haben. Es ist das kleine schwarze Kleid der griechischen Gastronomie.
"Einige sagen, dass Dill keinen Platz in Spanakopita hat. Ich sage: 'Dill with it", witzelt Fotis, während er eine großzügige Menge des oben genannten Krauts, fein gehackt, zusammen mit anderen frischen Kräutern (einige aus dem Blumenbeet direkt vor seinem Küchenfenster) in die Spanakopita-Füllung wirft; jetzt üppig mit zusätzlichen Stücken von köstlichem griechischem Fetakäse.