Foto: Georgios Makkas

Die Entwicklung einer Stadt ist an ihren Gebäuden ablesbar. Diese kaum bekannten Wahrzeichen zeigen die wechselnden Tendenzen in der Athener Architektur vom Klassizismus bis zur Postmoderne auf.

von Diane Shugart

Foto: Georgios Makkas

1830er bis 1900

Athen wird zur Hauptstadt Griechenlands, und die moderne Metropole beginnt Gestalt anzunehmen. Durch die Antike inspirierte Architekten führen klassizistische Elemente ein. Beeindruckende öffentliche Gebäude dominieren in einer Stadtlandschaft mit niedrigen, einzelnstehenden Wohnhäusern mit Gärten.

Die 1900er

Der Schwerpunkt verlagert sich von den öffentlichen Bauten auf die Privathäuser, luxuriöse Prachtbauten mit eklektischen Schnörkeln, in denen die Elite der Stadt ihren Wohlstand zur Schau stellt.

Foto: Georgios Makkas

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Die 1910er

Viele führende Architekten der Stadt studierten damals in Frankreich, dessen Einflüsse an den Bauten deutlich ablesbar sind.

Die 1920er

Die Architekten wenden sich ihren griechischen Wurzeln zu und suchen Inspiration in der byzantinischen und der Volkskunst.

Foto: Georgios Makkas

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Die 1930er

Eine städtische Mittelklasse tritt auf den Plan und gibt der Polikatikia, dem typischen Athener Apartmenthaus, Auftrieb. In seiner Architektur wendet sich Athen der Moderne zu, aber es schaut auch nostalgisch zurück.

Die 1940er

Krieg und deutsche Besatzung bringen Hunger und Ruin nach Athen. Ein Jahrzehnt der Zerstörung.

Foto: Georgios Makkas

Die 1950er

Im Wiederaufbau vollzieht die Architektur der Stadt eine scharfe Kehrtwende in Richtung einer modernen Zukunft, die ihren Ausdruck im rechten Winkel findet.

Die 1960er

Mit dem Ende des Wiederaufbaus in Athen nach dem Krieg können sich die Stadtplaner und Architekten wieder stärker auf die Form anstelle der Funktion konzentrieren.

Foto: Georgios Makkas

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Die 1970er

Politisch wie sozial – und dementsprechend auch architektonisch – ein durchwachsenes Jahrzehnt. Nach ihrer Befreiung von den Fesseln einer siebenjährigen Diktatur suchten die Griechen den Anschluss an die europäischen Tendenzen. 

Die 1980er

Athen schüttelt den Konservatismus und den Beton ab. Die Architekten fangen an, mit neuen Materialien zu experimentieren – überwiegend Glas, Stahl und Granit –, das 21. Jahrhundert fest im Blick.

Foto: Georgios Makkas

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Die 1990er

Die fetten Jahre gehen weiter, Institutionen und Individuen verfügen über das nötige Kleingeld, um ihren architektonischen Ambitionen zu frönen.